Dabei war es nicht die Position am Herd, die er ursprünglich vor Augen hatte. Als er mit 14 Jahren nach Dénia kam, wollte er eigentlich DJ werden. Heute vergleicht er sein Arbeitsfeld gerne mit seinem damaligen Traumberuf:
„Beide Berufe haben die Aufgabe, etwas zu transformieren. Ein DJ macht aus einzelnen Sounds Musikstücke, ein Koch verwandelt organische Rohstoffe in kulinarische Erlebnisse.“ Ein Glück, dass sich die feinschmeckerische Ader in ihm durchgesetzt hat.
Doch nicht nur die Geschichte des Quique Dacosta Restaurante, das seit 2013 zu den „The World’s 50 Best Restaurants“ zählt, ist außergewöhnlich. An der spanischen Costa Blanca serviert der Sternekoch, wenn möglich, Gerichte aus Rohstoffen, die aus lokaler Produktion im Umkreis von nicht mehr als 75 Kilometern stammen.
Und damit schränkt Dacosta sich nicht etwa ein, sondern schafft ein Ventil für seine unendliche Neugierde, seine Leidenschaft für Forschung und seine Kreativität. Allesamt Eigenschaften, die in seiner Küche wiederzufinden sind.
Bei Geschmack, Konzept und Technik gehen er und sein Team an die Grenzen des Möglichen, indem sie jedem der drei Faktoren eine eigene Nuance verleihen. Daraus entsteht die unverwechselbare Sprache dieser gehobenen Sterneküche.
Diese filigranen Kunstwerke repräsentieren die vielfältigen Regionen des Landes. Kultur, Tradition und Geschmack sind es, die in seinen minimalistischen Gerichten aufeinandertreffen. Die Regeln sind jedoch seit mehr als 15 Jahren dieselben: qualitativ hochwertige Produkte, perfektes Handwerk und Respekt vor der Natur. So entstehen Kreationen wie Fangschreckenkrebs mit Artischocken-Blättern oder Hummer vom Grill, grünes Avocado-Curry und Mais.
Doch Dacosta, der unter die 25 elegantesten Männer Spaniens gewählt wurde, ist nicht nur in der Küche eine gefragte Persönlichkeit. Im Valencian Museum of Illustration and Modernity erlebten Besucher 2015 eine besondere Ausstellung. Dacosta zeigte dort den langen Weg, den er gegangen ist, um seinen heutigen mediterranen Kochstil zu finden.